leipzigart  KUNSTJOURNAL



Krumme Dinger im Leipziger Kulturamt

Unsere Redaktion erhielt einige neue Informationen über den undurchsichtigen und manchmal launenhaften Umgang des Leipziger Kulturamtes mit Steuergeldern, welche für die Förderung von Projekten der Freien Szene vorgesehen waren. Wir veröffentlichen hier einige Beispiele von Korrespondenzen zwischen Protagonisten der Freien Szene und dem Kulturamt bzw. dem Rechtsamt der Stadt und enthalten uns des Kommentars. Die betroffenen Antragsteller geben gern nähere Auskünfte zu ihren Projekten.

Beispiel 1:
Wer ein wenig mit den Förderrichtlinien und Ratsbeschlüssen vertraut ist, kann sich seine eigenen Gedanken machen - z.B. darüber, wieso freie Mittel für Projektförderung nicht mehr der Projektförderung, sondern investiven Zwecken wie dem Kauf von Immobilien zugeführt werden.
Vor der Ablehnung des Antrags auf die Zuführung frei gewordener Fördermittel erhielten das Theater im Globus sowie das Büro des Internationalen Festivals für Figuren-, Objekt und Anderes Theates jeweils "Null"-Bescheide für das Jahr 2005 - sie wollten so die einschneidenden finanziellen Belastungen bei der Veranstaltung der 6. Jahresreihe Figurentheater sowie des 14. Festivals für Figuren-, Objekt- und Anderes Theater ein wenig mildern (leipzigart berichtete bereits über die skandalöse Förder- oder besser Verhinderungspolitik der Stadt Leipzig im Hinblick auf das traditionsreiche, international renommierte Theaterfestival).



Beispiel 2:
Gegen vier Negativbescheide über projektbezogene und institutionelle Förderung legte die "theaterbaustelle" Widerspruch beim Kulturamt ein. Nach einem Gespräch im Kulturamt, in dem es zentral darum ging, nach welchen Prioritätskriterien Gelder vergeben würden, und der "theaterbaustelle" der Vorschlag unterbreitet wurde, den Widerspruch zurückzuziehen, da er aussichtslos sei und außerdem Verwaltungskosten verursachen könnte, deren Höhe aber nicht beziffert wurde, sowie dem Hin und Her einiger unterschiedlicher Protokolle über dieses Gespräch selbst, erreichte die "theaterbaustelle" dieser Brief vom Rechtsamt.



... und zum besseren Verständnis hier die Antwort der "theaterbaustelle":



Und hier noch ein recht nettes Schreiben eines Leipzger Politikers an die Vertreter der Freien Szene. Wahlkampf-Parolen, Sprechblasen? Rückfragen oder Gespräche nach trotzdem erfolgten Streichungen waren jedenfalls nicht möglich.



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