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Das rote Mützchen, das Omi ihm einst gehäkelt hatte, findet Teenager Rotkäppchen auf die Dauer nicht mehr so toll cool.

 

Figurentheater-Winter in der Studiogalerie Kaditzsch: gut besuchte Auftaktveranstaltung

Endlich war Rotkäppchen sein Mützchen los...

Kaditzsch (-ahn). Rotkäppchen hat mit vierzehn Jahren keine Lust mehr, immer das Mützchen zu tragen, das die Großmutter für die Ewigkeit gehäkelt hat. Aber so erwachsen ist der Teenager mit dem schönen blonden langen Haar auch wieder nicht, dass er nicht auf den Wolf hereinfallen würde, der so cool bepelzt daherkommt. Und selbst die besten Sicherheitstricks der Oma schlagen fehl, wenn der grause Geselle mit Kreidestimme Einlass begehrt: "Macht auf, liebe Geißlein, euer liebes Mütterlein ist da und hat etwas Schönes mitgebracht!" Darauf ist sie nicht gefasst... Mit herrlichen Einfällen warteten Hanne Braun und Horst Günther vom "Theater im Globus" (Berlin/Leipzig) auf. Tolle Masken, vor allem des Wolfes mit seinem ach so gelenkigen Kiefer, beeindruckten die kleinen Zuschauer derart, dass einige durchweg nicht wussten, ob sie lachen oder weinen sollten. So ist es nun mal im Kaspertheater wie im richtigen Leben. Die kindlich-temperamentvolle Inszenierung spielte beim Szenenwechsel jeweils Jahrmarktsgedröhne ein, verzichtete jedoch weitgehend auf neumodischen Schnickschnack und ließ die wohl beliebteste Grimmsche Märchenfigur allen Horror unbeschadet überstehen - bis auf das Käppchen. Aber nicht enttäuscht sein, Oma fabriziert zum Entsetzen des Kindes bald ein Neues!

An den drei folgenden Sonntagen, wieder jeweils 16 Uhr, stehen das bekannte musikalische Märchen "Peter und der Wolf", der Teil 2 des turbolenten Handpuppenspiels "In Kaspers Küche ist der Teufel los" sowie "Rapunzel" auf dem Programm der Puppenbühne in der Studiogalerie. Informationen und Reservierungen sind über Tel. 03437-987742) möglich. Karten gibt es außerdem im Vorverkauf im Fremdenverkehrsamt Grimma. (03437-9858285).

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